Was ist eine Panikattacke und wie kann man damit umgehen?

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Ich weiss es noch, als wäre es gestern gewesen, als mein ältestes Kind, dazumal 5 Jahre alt, nach Hause von der Nachbarin kam und zack, bumm, sich auf den Boden legte und anfing zu schreien. 30 Minuten lang und weder mein Mann, noch ich, konnten unser Kind erreichen. Es wiederholte sich oft, wenn unser Kind von der Nachbarin kam und hatte immer öfter Angstzustände und Panikattacken. Irgendwann wussten wir, es muss einen Zusammenhang haben. Wir holten uns Hilfe und erlaubten unserem Kind eine Zeitlang nicht mehr zu dieser Nachbarin zu gehen, bis sie stabiler war. Wie es sich im Nachhinein als eine sehr kluge Entscheidung herausstellte. Mein Kind ist also der Grund, warum ich mich darauf ausgebildet und spezialisiert habe und jetzt anderen dabei helfen kann, damit umzugehen und wieder mehr Lebensqualität zu erreichen.

Doch nun zur Frage, was ist eine Panikattacke?

Eine Panikattacke ist eine plötzliche und intensive Angstreaktion, die oft ohne ersichtlichen Grund auftritt. Sie kann verschiedene körperliche und psychische Symptome auslösen, wie Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche, Atemnot, Schwindel, Übelkeit, Brustschmerzen, derealisation (Entfremdung) oder depersonalisation (Selbstentfremdung). Eine Panikattacke kann sehr beängstigend sein und das Gefühl vermitteln, dass man die Kontrolle verliert, verrückt wird oder stirbt.
Eine Panikattacke ist jedoch nicht lebensbedrohlich und kann mit verschiedenen Strategien bewältigt werden. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können, wenn du eine Panikattacke erlebst oder jemandem helfen möchtest, der eine hat:

  • Erkenne die Symptome einer Panikattacke und erinnere dich daran, dass sie vorübergehend sind und dir nichts passieren wird.
  • Atme langsam und tief ein und aus. Konzentriere dich auf deinen Atem und zähle dabei bis vier. Das kann dir helfen, dich zu beruhigen und deine Herzfrequenz zu senken.
  • Versuche dich abzulenken, indem du dich auf etwas anderes fokussierst. Das kann ein Gegenstand in deiner Nähe sein, ein Lied in deinem Kopf oder eine positive Erinnerung.
  • Sprich mit jemandem, dem du vertraust oder rufe eine Notfallnummer an. Das kann dir helfen, dich weniger allein zu fühlen und Unterstützung zu bekommen.
  • Akzeptiere deine Gefühle und verurteile dich nicht dafür. Es ist normal, Angst zu haben und du bist nicht schwach oder verrückt. Versuche dir zu sagen: “Ich habe eine Panikattacke, aber das geht vorbei. Ich bin in Sicherheit und ich kann das schaffen.”
  • Suche professionelle Hilfe, wenn du häufig Panikattacken hast oder wenn sie dein Leben beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Therapien und Medikamente, die dir helfen können, deine Angst zu reduzieren und zu bewältigen.
  • 5-4-3-2-1 Methode (nach Betty Erickson bz. Yvonne Dolang) 5 Dinge in deiner Umgebung aufzählen, die du siehst. Dann das gleiche mit hören, spüren, riechen und schmecken.
  • Für das Umfeld zur Info: Verzichtet auf den Satz: „Stell dich nicht so an!“ Oder: „Du übertreibst!“ „Reiss dich zusammen!“ Für diese Person mit Panikattacken ist diese Angst real.

Eine Panikattacke ist eine Herausforderung, aber keine Katastrophe. Du bist nicht allein und du kannst lernen, damit umzugehen. Trau dich, Hilfe zu suchen und sei stolz auf dich, dass du dich deiner Angst stellst. Du schaffst das! Wir schaffen das!